Die Heil- und Pflegeanstalt Wuhlgarten 1933 bis 1945 - Ein Ort bekennt sich zu seiner Vergangenheit

Wuhlgarten und das Ende des Zweiten Weltkriegs

Seit dem Spätsommer 1940 tobte der Luftkrieg über Berlin. 1940 bis 1943 hatte es 176 Luftangriffe mit zum Teil verheerenden Bombardements gegeben. Für 1944 sind etwa 280 (davon 65 am Tage) und bis zum 20. 4. 1945 etwa 170 Luftalarme statistisch erfasst. Zwei Flakstellungen der Wehrmacht waren in unmittelbarer Umgebung von Kaulsdorf sowie in Biesdorf-Nord stationiert. Sie waren Ziel alliierter Bomberverbände. Am 3. Januar 1944 zerstörten Luftminen und Brandbomben zahlreiche Häuser in Biesdorf-Nord und in Biesdorf-Süd.
In Wuhlgarten kam es am 25. Juli 1944 zu schweren Bombenschäden an Gebäuden im Gelände. So wurden der Süd-Flügel des Hauses 2 und die daneben stehende TBC-Baracke (Haus 3) völlig zerstört. Mehrere Bauten, darunter das Kriegsgefangenen-Lazarett (Kinderhaus), Haus 1, Haus 4 und weitere Stationen im Landhausbereich trugen schwerste Schäden davon, ebenfalls das Verwaltungsgebäude. Zeitzeugen berichten, dass auch das Werkstattgebäude stark beschädigt wurde.
Im Sterbebuch von 1944 sind an diesem Tag 30 Tote mit Schädelbasisbruch verzeichnet und zwei Verschüttete. Patienten, vor allem aus dem Haus 2 und der Infektionsbaracke, aber auch Pflegepersonal gehörten zu den Bombenopfern. Den sichersten Schutz boten die Luftschutzkeller in den Festen Häusern zwei (Frauen), fünf (Männer) und im Verwaltungsgebäude. Zum Teil sind noch heute die phosphoreszierenden Streifen an den Wänden vorhanden, die zur Orientierung bei Stromausfall angebracht waren.

Zwangsarbeiter in Wuhlgarten
Im Juli 1941 waren in Wuhlgarten die ersten »Ostarbeiter« eingetroffen. Es waren junge Mädchen aus der Ukraine. Untergebracht in einem Flachbau, mussten sie auf dem Gutshof mitarbeiten. Auch in den Folgejahren sind ausländische Zwangsarbeiter in Wuhlgarten beschäftigt worden. Als »Aufsichtsführende« wurden Mitglieder der NSDAP und der SA aus den Reihen des Pflegepersonals herangezogen. So lauteten Aussagen von Zeugen im Juni 1946.
1939  war das ehemalige Kinderhaus für jugendliche Epileptiker, das ab 1934 als Volksschule von Biesdorf genutzt worden war, ein weiteres Mal umgewandelt und zum Lazarett für Wehrmachtsangehörige gemacht worden. Aber bereits ein Jahr später diente es als Lazarett für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter.
Der Zeitzeuge Horst Sellak erinnerte sich »an Baracken auf dem Schulhof, in denen halbverhungerte Kriegsgefangene bewacht vegetierten. Unser ehemaliger Schulhof war 1940/41 bis zur Grenze ›Wasserweg‹ und Schienenstrang zu einem eingezäunten und bewachten Gefangenenlager geworden. Trotzdem schlichen wir uns als Kinder heran, wenn der Posten außer Sicht war. Wir sahen, wie die ausgemergelten Gestalten hungrig ihre Wassersuppe fassten …«
Die  erste  Baracke  zur  Unterkunft der Zwangsarbeiter befand sich  am  westlichen  Zugang  der Anstalt, etwa in Höhe der heutigen Rettungsstelle des Unfallkrankenhauses.  Diese  Baracke  existierte noch Anfang der  1990er-Jahre.
Weitere Baracken für offenbar auch männliche Zwangsarbeiter befanden sich westlich und nördlich des Kinderhauses (heute Augenklinik) und westlich des Verwaltungsgebäudes. Diese Baracken wurden in den 1990er-Jahren abgerissen.
Die Aussagen von der Existenz von Zwangsarbeitern in Wuhlgarten werden bestätigt durch die 2002 aufgefundenen Lagerlisten der Berliner Gesundheitsämter, die 1942 vom Hauptgesundheitsamt angefordert worden waren, um sich einen Überblick über die gesundheitliche Versorgung der Zwangsarbeiter zu verschaffen. Wuhlgarten ist dort als ein Standort erwähnt.
Außerdem ist ein Hospitallager 447 erwähnt als Lazarett für Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Ausweislich der Listen wurden in dem Wuhlgartener Lager auch russische Ärzte beschäftigt. So existiert eine Urlaubsbescheinigung für den Assistenzart Dr. Alexis Mironoff und seine Familie vom 27. 1. bis
6. 2. 1944.

Ziel der Erhebung von 1942 war es allerdings nicht, die gesundheitliche Versorgung der Zwangsarbeiter zu verbessern. Sondern es ging den NS-Behörden darum, angesichts des ab 1942 massenhaft gestiegenen Einsatzes insbesondere von Zwangsarbeitern aus der Sowjetunion und Polen, den sogenannten Ostarbeitern, die »Gefahrenabwehr« für die deutsche, »arische« Bevölkerung herauszustellen – ›die Verantwortlichen tun alles um den Schutz der Deutschen sicherzustellen‹.
Es existieren nur wenige Dokumente aus dieser Zeit. Das Lazarett gehörte auch nicht zum Verwaltungsbereich der Anstalt. Das ganze Kapitel der Zwangsarbeit auf dem Gelände der Anstalt Wuhlgarten konnte während der Projektlaufzeit nur gestreift werden und bedarf noch eingehenderer Recherchen.

Der Einmarsch der Roten Armee in Wuhlgarten
Ende Januar 1945 war die Front im Osten kaum noch 80 km von der Reichshauptstadt entfernt. Der Geschützdonner war auch in Biesdorf zu hören, nachts flackerte im Osten der Widerschein der Mündungsfeuer. Der Kampf um Berlin begann, als die Rote Armee am 15. April über die Oder hinweg ihre Truppen sammelte. In der Nacht vom 22. auf den 23. April 1945 erreichte die
5. Stoßarmee  Bersarins vom Osten her Biesdorf und die Anstalt Wuhlgarten. Sie traf auf ein Krankenhaus, das voll mit Kriegsverwundeten, Flüchtlingen aus dem Osten, Hospitaliten und internistisch Kranken aus den zerstörten Krankenhäusern der Innenstadt, sowie Infektionskranken und verbliebenen psychiatrischen Patienten belegt war.
Der Einmarsch geschah nicht kampflos und geordnet, wie in der Festschrift zur 75-Jahrfeier 1968 behauptet. Einschüsse, vor allem an den Landhäusern, zeugen noch heute von Kampfhandlungen. Zeitzeugen berichten von chaotischen Zuständen, von Vergewaltigungen, von Erschießungen und Plünderungen. Aktenkundig ist der Fall der Krankenschwester, Else Kommol, die erschossen wurde. Ein vermisster psychiatrischer Patient wurde ebenfalls erschossen am Westtor aufgefunden.
In den Totenbüchern finden wir in dieser Zeit insgesamt 14 Selbstmorde dokumentiert. Auffällig ist, dass sich das gesamte leitende Pflegepersonal von Haus 31 das Leben nahm. Da unter den Selbstgetöteten in der Anstalt auch Pfleger zu finden sind, kann man möglicherweise davon ausgehen, dass nicht nur aus Angst vor Vergewaltigungen, sondern auch aus Angst vor Verfolgung dem Leben ein Ende gesetzt wurde. Ob das Personal von Haus 31 besondere Gründe hatte, Ahndung von Verbrechen zu befürchten, geht aus den vorhandenen Unterlagen nicht eindeutig hervor. Haus 31 gilt auch als internes Verlegungshaus. Ob hier in besonderem Maße Tötungen von Patienten durch Gift vorgenommen wurden, lässt sich nicht nachweisen.
Zeitzeugin Lisbeth Z., zu diesem Zeitpunkt Vertretung der Oberschwester:«Das Regiment der Roten Armee requirierte Klinikgut, vergewaltigte wahllos Patienten und Pflegepersonal. Viele Schwestern nahmen sich das Leben. Wir trugen immer unsere Spritze bei uns!«

Zeitzeugin Ursel W.: » Aus Todesangst vor den Besatzern hatten sich viele vom Personal das Leben genommen. Sie sind auch in den Teich an der Wuhle gesprungen. Andere, darunter Ärzte, haben noch in letzter Minute die Flucht gewagt.« Zeitzeuge Dr. Möwius (Sohn): »Insbesondere die Keller, in denen sich Mitarbeiter und Patienten des Krankenhauses in großer Zahl aufhielten wurden systematisch durchsucht. Leitende Angestellte und Mitglieder der NSDAP wurden verhaftet und abgeführt. Es hat in dieser Nacht auch Durchsuchungen von Wohnungen gegeben, die im Krankenhausbereich lagen. Geforscht wurde vor allem nach Waffen. Im Keller des Wirtschaftsgebäudes fanden Verhöre statt«.
Die Hauptkämpfe tobten im Zentrum von Berlin, Kaulsdorf und Biesdorf lagen im unmittelbaren Fronthinterland. Das Chaos der »Stunde Null« wurde noch verstärkt durch tausende von Zwangsarbeitern, die sich in den »Ostarbeiter-Baracken« von Wuhlgarten und im Lager Grabensprung aufhielten und jetzt durch die Rote Armee befreit wurden. Sie warteten auf ihre Rückkehr in die Heimatländer. Der zivile Eisenbahnverkehr ruhte jedoch vollständig. Der Rücktransport sollte sich noch bis August 1945 hinziehen.

Die ersten Tage nach der Befreiung
»Es gab kein Wasser, kein Licht, kein Gas. Post und Telefonverkehr waren eingestellt. Im Krankenhaus existierte kaum noch eine heile Fensterscheibe. Viele Patienten lagen auf blankem Stroh. Das verbliebene Personal arbeitete von 8 bis 22 Uhr täglich ohne jegliche Bezahlung. Entfernt wohnende Mitarbeiter konnten ab und zu mal nach Hause gehen. Wir führten damals einen vergeblichen Kampf gegen Läuse und sonstiges Ungeziefer … Als erste Arbeit frühmorgens galt es, die zahlreichen, in jeder Nacht Verstorbenen, auf den Friedhof zu bringen«, erinnert sich Zeitzeuge Ernst S. » Lebensmittel waren äußerst knapp, Wasser wurde aus der Wuhle geholt. Eine Kochküche hatten wir nicht. Zwischen den Häusern 15 a und 4 stand ein Kessel. Es wurde auf offenem Feuer gekocht (meist Grützsuppe). Weitere Feuerstätten wurden im Krankenhausgelände unterhalten«.
Joseph Kitkowski, der am 4. Mai 1945 als kommissarischer Verwaltungsdirektor eingesetzt wurde, gelang es in Zusammenarbeit mit dem Kommandanten der sowjetischen Einheit erste Voraussetzungen für eine allmähliche Normalisierung im Krankenhausbereich zu schaffen. Er beherrschte die russische Sprache. Die wenigen in Wuhlgarten verbliebenen Ärzte – die Personalliste vom 21. Juni 1945 führt einen Oberarzt und eine Oberärztin an, sowie 53 noch tätige Pflegekräfte, deren Zahl allmählich durch Rückmeldungen wieder anstieg – waren bis zur Grenze ihrer Leistungsfähigkeit rund um die Uhr im Einsatz.
Die Rote Armee blieb mit einer Sanitätseinheit zunächst bis 1946 in der Anstalt und besetzte gut ein Drittel der Klinikgebäude. Dazu gehörten:

Haus Süd (heute Augenklinik) – bis Dezember 1945 Lazarett
Verwaltungsgebäude – Kommandantur

Wirtschaftsgebäude mit Kochküche und Vorratsräumen

Haus 5 (heute Neurologie des UKB) – Lazarett
Acht Männer-Landhäuser Nr. 45–52
Zwei Wohnhäuser – Lazarett Infektionsbaracke für Männer – Lazarett Werkstattgebäude, sowie Gutshof und Gärtnerei.
Aus diesen Tagen und Wochen der ersten Besetzung stammt auch die russische Inschrift am Landhaus 23 (heute Landhausring 11): »Es gibt kein größeres Glück, keine größere Ehre als zu leben und zu sterben für den Nutzen und den Ruhm unserer Heimat.« (Übersetzung Ruth Matthee) Anlässlich des Volksaufstandes 1953 besetzte die Sowjetarmee mit einer Panzereinheit erneut den nördlichen Teil des Krankenhauses und blieb bis zum Jahre 1969.
Nach einem Vermerk von Verwaltungsdirektor Kitkowski vom 17. 7. 1945 waren auch 300 »geisteskranke russische Soldaten« im Lazarett der Roten Armee untergebracht. Zusätzlich kündigte ein Schreiben des Magistrats vom 11. 8. 1945 auch für die Anstalt Wuhlgarten kranke Wehrmachtsangehörige aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zur Unterbringung an. Verwaltungsleiter Kitkowski vermerkte dazu am 3. 10. 1945: »Eingetroffen gegen 18.30 Uhr rd. 300 Kriegsgefangene, zumeist Amputierte. Gesamteindruck erschütternd!« Und am 29. 11. 1945 notierte er: »Heute Abend trafen 218 Heimkehrer ein… etwa die Hälfte von ihnen hatte vom Anschlussgleis zu den Patientenhäusern getragen werden müssen. Der Spanndienst (Pferdefuhrwerk) wird ab sofort in die Bereitschaft einbezogen«.
Die Bannung der Seuchengefahr hing vor allem von der zügigen Bestattung der Toten ab. Zur Unterstützung der Leichenabholung stellten die Oberpfleger zusätzlich zwei Pfleger täglich von 7.30 bis 10 Uhr zur Verfügung. Gestellungsort war der Desinfektionsraum des Wirtschaftsgebäudes.

Anstaltsfriedhof und Sammelgräber
Blankenstein hatte den Friedhof in der Nordwest-Ecke der Anstalt platziert. Heute ist er als Grünanlage am Buckower Ring gestaltet. Die erste Beerdigung hatte am 30. 11. 1893  stattgefunden. Der Friedhof war ausgelegt für 30 bis 40 Beerdigungen im Jahr. Aber ab 1939 stiegen die Sterberaten unverhältnismäßig hoch an. Die Totenbücher verzeichnen in den 1940er-Jahren über lange Zeit hinweg andere Begräbnisstätten, vor allem innerstädtische, aber auch die Friedhöfe Marzahn und Biesdorf.
Das kann zum einen bedeuten, dass die Kapazität des Anstaltsfriedhofes erreicht war, zum anderen aber auch, dass zunehmend Angehörige einen Friedhof in ihrer Nähe wählten. Auffällig häufig sind die Eintragungen in den Totenbüchern, vor allem in den Jahren 1943 bis Anfang 1945, die den Friedhof Berlin-Baumschulenweg ausweisen. Abgesehen davon, dass die Feuerbestattung verstärkt allgemeine Bedeutung gewann, könnte es auch ein Hinweis darauf sein, dass es sich vielfach um Opfer der »dezentralen Euthanasie« handelte. Denn diese waren nach behördlicher Weisung (T4-Zentrale) grundsätzlich zu verbrennen, auch um eventuelle Nachforschungen Angehöriger zu erschweren.

Angesichts der hohen Sterbezahlen wurde im Juli 1945  der neue Friedhof, unmittelbar östlich an den alten Friedhof grenzend, angelegt, um die vielen Toten in Sammel– und Einzelgräbern beizusetzen. Bis zu 500 Tote im Monat mussten 1945 beerdigt werden. Der neue Friedhof bestand bis 31. 12. 1946. Dann wurde er geschlossen, weil die Beerdigungszahlen wieder zurückgingen und der alte Friedhof und der Friedhof Marzahn ausreichten.
Aus den Totenbüchern und dem erhaltenen Schriftverkehr wissen wir, dass sowohl auf dem historischen Anstaltsfriedhof als auch auf dem neuen Friedhof, Sammelgräber in größerem Umfang angelegt wurden. Das erste Sammelgrab I aber entstand am sogenannten Wuhlehang; in ihm wurden 180 Tote zwischen dem 24. März und 5. Mai 1945 beigesetzt. Lange Zeit waren die Namen der dort Bestatteten unbekannt. Bis heute ist es gelungen, 130 von ihnen ihren Namen zurückzugeben. Dieses Sammelgrab wurde weiter gepflegt und im Zusammenhang mit der 75-Jahrfeier des Krankenhauses als Gedenkstätte angelegt. Die seinerzeit dort angebrachte Bronzetafel trägt die Inschrift: »Hier sind im Mai 1945 180 Patienten als Opfer des Zweiten Weltkrieges in einem Gemeinschaftsgrab zur letzten Ruhe gebettet worden. Möge ihnen die Erde leicht werden.«
Weitere Sammelgräber befinden sich auf dem alten und neuen Anstaltsfriedhof. Wir gehen heute von mindestens acht Sammelgräbern mit zusammen über 3 100 Toten auf den genannten Flächen aus. Dem erhaltenen Schriftverkehr von Kitkowski (30. 12. 1946) ist zu entnehmen: »Links von der Hauptalle (alter Friedhof, d.V.) bis in Höhe der Halle ruhen unsere Mitarbeiter – Opfer des Kampfes um Berlin (April 1945). Rechts von der Hauptallee, bis fast in Höhe des Haupteinganges zur Halle ruhen deutsche Soldaten, verstorben nach der Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft«. Von den dort Beerdigten sind unvollständige Namenslisten (Anhang) erhalten. Diese gelten als anerkannte Kriegsopfer.
1955 ging die Verwaltung dieser Anstaltsfriedhöfe an die Abteilung kommunale Wirtschaft Garten- und Friedhofsangelegenheiten des Rates des Stadtbezirks Lichtenberg über.
Die Rote Armee beerdigte ihre gefallenen Soldaten in zwei Sammelgräbern. Das eine, mit 30 Toten, befand sich auf dem Rondell vor dem Verwaltungsgebäude. Das andere lag südlich des damaligen Aufnahmehauses (heute Augenklinik). Die Toten in den Sammelgräbern wurden 1946 (Rondell) und 1947 (Aufnahmehaus) exhumiert und die sterblichen Überreste mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Gedenkstätten Treptow und Marzahn überführt. Letztere Umbettung ist in einem Schreiben vom 17. Mai 1947 des Verwaltungsdirektors Kitkowski dokumentiert.

Wiederherstellung des Krankenhausbetriebes
Unter schwierigsten Bedingungen bemühte sich die Krankenhausleitung nach und nach wieder so etwas wie einen geordneten Krankenhausbetrieb herzustellen. Neben Kitkowski, der dabei die Hauptlast trug, wurde vom Gesundheitsamt Lichtenberg eine ärztliche Leitung eingesetzt.

In einer Protokollnotiz vom 17. 7. 1945 beschreibt Kitkowski, dass die sowjetische Sanitätseinheit mit Medikamenten, Desinfektionsmitteln, Verbandsstoffen und Lebensmitteln aushalf, so gut sie konnten. Auch die russische Küche gab zusätzlich »fettes Essen« an Schwerarbeiter ab.
Der erste stellv. ärztliche Direktor Kaie wurde 1946 abgelöst, weil er keine entsprechende berufliche Qualifikation besaß. Ein Arzt aus Ostpreußen, der mit einem Krankentransport nach Wuhlgarten gekommen war, Dr. Alois Kaminski, übernahm das Amt bis 1948. Auf ihn folgte als kommissarischer Ärztlicher Leiter bis November 1948 Dr. Hans Henke. Henke war bereits Oberarzt während der NS-Zeit in Wuhlgarten und da verantwortlich für das feste (geschlossene) Männerhaus 5. Nach einem »Entnazifizierungsverfahren« wurde er wieder eingesetzt. Bevor Dr. Wilhelm Bender als Ärztlicher Direktor bis zu seinem Tod 1960 in Wuhlgarten wieder tätig wurde, leitete Dr. Erich Raabe für zwei Jahre das Krankenhaus.
Zahlreiche Provisorien bestimmten den Nachkriegsbetrieb in Wuhlgarten: Es gab nur zwei dienstverpflichtete vormals in Wuhlgarten leitende Ärzte, die als nominelle NSDAP-Mitglieder zwar »entnazifiziert« wurden, davor trotzdem von Verhaftung bedroht waren. J. Kitkowski forderte darum vom Gesundheitsamt im Oktober 1945 »Zuweisung weiterer Ärzte … Erwünscht insbesondere ein energischer Arzt, der – sofern (und weil) nicht PG! – die ärztlichen Belange auch im Außenverhältnis mehr zur Geltung bringen könnte«…
Das Krankenpflegepersonal war weitgehend nicht geschult, 1946 begann der erste Krankenpflegekurs.
Es gab sogenannte Behelfskrankenhäuser außerhalb des Geländes; das Badehaus  wurde  zum  Patientenhaus umgebaut  und  Werkstätten  wurden in noch vorhandenen Kellerräumen eingerichtet. Verschiedene Häuser der Anstalt mussten fremden Nutzern überlassen werden.
Trotzdem konnte Kitkowski im Juni 1945 in einer Besprechung im damaligen Oskar-Ziethen-Krankenhaus unter Leitung von Professor Doxiades (Ärztlicher Direktor des OZK und leitender Verwaltungsbeamter für Krankenhauswesen im Nachkriegsberlin) zu Wuhlgarten berichten: »Zunehmend besteht begründete Hoffnung, dass die Anstalt nicht eingeht. Das Personal arbeitet zu 90% gut, zum Teil sehr gut. Seit rund 4 Wochen gibt es keine Gewaltakte gegen Personen mehr, doch andauernde Eingriffe in Betrieb, Gärtnerei, Landwirtschaft. Das Ackerland dient als Weidefläche …« (für die offensichtlich in Wuhlgarten verbliebenen Pferdeherden der Stoßarmee).
Ebenfalls im Juni 1945 wählten die Wuhlgartener Krankenhausmitarbeiter ihren ersten Betriebsrat nach dem Kriege, mehrheitlich waren es Antifaschisten, denen die Vertretung ihrer Kollegen übertragen wurde. Insbesondere der Betriebsrat setzte sich dafür ein, die Stelle des ärztlichen Direktors für den 1933 entlassenen und nach Palästina ausgewanderten jüdischen Arzt, Dr. Berndt Götz, freizuhalten. Es ist nicht klar, ob dieser seinerzeit tatsächlich erreicht wurde und davon erfuhr oder ob er nicht nach Deutschland zurückkommen wollte.
Auf dem Gelände der Anstalt wurden im Sommer 1945 Trümmer beseitigt, Reparaturarbeiten an den Gebäuden ausgeführt, insbesondere am Schornstein, dem Wasserturm und an den Dächern, mit Material, das von den zerstörten Häusern genommen wurde und – vor allem Dachziegel – von der Kirche, die beschädigt, aber nicht völlig zerstört worden war. Um die Transportsituation zu verbessern, machte man den Schienenstrang zu den Landhäusern wiederbefahrbar. Und es wurde ein neues Gelände für die Landwirtschaft hergerichtet.
Der Betrieb des Krankenhauses als psychiatrische Klinik kam erst später wieder in Gang. 1946 war Wuhlgarten Krankenhaus und Hospital und musste alle Kranken aufnehmen, vor allem Hospitalfälle. Wuhlgarten diente als Behandlungsstätte für Tuberkulose, andere Infektionskrankheiten, für chronische Krankheiten und es war Durchgangslager für Flüchtlinge und ehemalige deutsche Kriegsgefangene. Der körperliche Zustand vieler Patienten in Wuhlgarten war im Jahre 1946 noch sehr schlecht. Hungerödeme und sich darausergebende Todesfälle waren zahlreich. Erst in den Folgejahren besserte sich der Allgemeinzustand der Patienten allmählich.
Kurzzeitig  existierte  im Römerweg  in Karlshorst  ein Notkrankenhaus zur Entlastung für Wuhlgarten. Auf Grund der Entfernung und mangelnder Transportkapazitäten ist dieser Standort jedoch bald aufgegeben worden. Das eigentliche Behelfskrankenhaus für Wuhlgarten entstand gleich 1945 im Gebäudekomplex Grabensprung in Biesdorf. Es handelte sich um einfache zweigeschossige Häuser, die kurz vor dem Kriegsbeginn 1939 erbaut wurden. Sie dienten immer wieder erweitert:
– als Kriegsgefangenenunterkunft
– als Zwischenstation für 1940 umgesiedelte »Volksdeutsche«
– der Unterbringung ausländischer Zwangsarbeiter
– kurz nach Kriegsende als Sammellager für deutsche Kriegsgefangene
– danach als Sammelstelle für Zwangsarbeiter vor ihrer Rückkehr in ihre Heimatländer.
Nachdem es eine gewisse Größe erreicht hatte, wurde das Krankenhaus selbstständig. Es wurde zu einem Krankenhaus für innere Medizin; später ist es zum Pflegeheim umgewandelt worden.
Nach Aussagen von Zeitzeugen kamen auch ehemalige Wuhlgartener Patienten zurück, insbesondere Epileptiker, die Krieg und »Euthanasie« überlebt hatten. Es waren nur wenige. Hans Radoi, der in Wuhlgarten als Buchbinder arbeitete, berichtete aber von Krankenakten, die als einziges von nach Meseritz-Obrawalde deportierten Patienten zurückgekommen waren, »meist mit dem lapidaren Vermerk ›Tod durch Lungenentzündung‹.« Diese Akten, deren Existenz in späteren Jahren von der Krankenhausverwaltung immer mit dem Hinweis, es sei alles verbrannt, bestritten wurde, hatten eine andere Geschichte, wie Hans Radoi bei den früheren Recherchen 1992 erzählte: »1945 herrschte Papierknappheit aller Orten. Es gab da die Anweisung der Klinikleitung, aus dem Keller der Pathologie die Aktenbestände auf brauchbare, unbeschriftete Rückseiten durchzusehen. Und das habe ich Akte für Akte gemacht und bin dabei auf die Vermerke von Obrawalde gestoßen. Die unbeschrifteten Rückseiten dieser Krankenakten wurden zu Schreibblocks verarbeitet. Aus einer DIN-A-4-Seite haben wir 4 Blätter gewonnen. Sie gingen als Schreibunterlagen an die einzelnen Abteilungen des Krankenhauses. Der Keller der Pathologie muss zahlreiche Stapel enthalten haben. Es müssen Hunderte gewesen sein. Wir haben von 1946 bis 1948 solche Schreibblocks hergestellt. Das nicht verarbeitete Aktenmaterial wurde gebündelt und der Stampe zugeführt. Es ist also nicht verbrannt worden.«
1946 hatte der Magistrat von Berlin zunächst nur die Wittenauer Heilstätten zur Aufnahme von Geisteskranken bestimmt. Wegen Überbelegung der Wittenauer Heilstätten und zur Vermeidung einer drohenden Aufnahmesperre mussten in Wuhlgarten freiwerdende Betten zu 75% für Kranke aus Wittenau reserviert werden. Es handelte sich dabei um Kranke, die nicht mehr der Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt, wohl aber fortgesetzter ärztlichen Aufsicht und pflegerischer Betreuung bedurften. Fünf Ärzte, vier Oberschwes-
tern, fünf Oberpfleger, 167 Schwestern und 61 Pfleger betreuten 1062 Kranke. Es mangelte an ausgebildeten Kräften. Vom Pflegpersonal hatten 66 die abgeschlossene staatliche Krankenpflegeprüfung, davon 58 die interne Prüfung als Irrenpfleger. Bei den übrigen handelte es sich um anzulernende Pflegekräfte.
1946 bestanden folgende neun Stationen:

Station 1 – Aufnahmehaus Süd – Innere Medizin (heute Augenklinik)

Station 2 – Haus 1 – untere Abteilung – Hospitaliten (heute Wohnhaus)

Station 3 – Haus 1 – obere Abteilung – Geisteskranke
Station 4 – Haus 4 – untere Abteilung – Innere Medizin (heute Haus 19)

Station 5 – Haus 4 – obere Abteilung
Station 6 – Haus 7, Haus 8 – Innere Medizin (Landhäuser)

Station 7 – Häuser 20, 21, 22, – Hospitaliten (Landhäuser)
Station 8 – Häuser 23 – Geisteskranke; 24, 26 – Hospitaliten (Landhäuser)

Station 9 – Häuser 29, 30 – Hospitaliten; 31 – Geisteskranke (Landhäuser).
Im Juli 1946 fand eine Besichtigung des Krankenhauses Wuhlgarten durch die vorgesetzte Behörde statt, da weiterhin dringend psychiatrische Betten benötigt wurden. Aus dem Bericht geht hervor, dass sich 1040 Patienten hier befanden, 300 Allgemeinkranke, 200 arbeitende Geisteskranke und Hospitaliten, sowie 540 Hospitaliten der niedrigsten Verpflegungsgruppe, von denen 200 alte Menschen sofort in einem Altersheim untergebracht werden könnten.
Im Zuge der zunehmenden Spaltung Berlins in einen westlichen und östlichen Sektor, waren 1948 Einweisungen von gemeingefährlichen Patienten und von Geisteskranken aus dem sowjetischen Sektor in die Wittenauer Heilstätten nicht mehr möglich. Als Notlösung ergab sich die Aufnahme dieser Patienten in Wuhlgarten. In einem der Folgemonate wurde die sofortige Einrichtung einer Heil– und Pflegeanstalt im sowjetischen Sektor beschlossen und eine Summe von 280 000 Mark zum Ausbau zur Verfügung gestellt.
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Wuhlgarten and the end of the Second World War

Since the late summer of 1940 air war raged over Berlin. From 1940 to 1943, there had been 176 air attacks with partly devastating bombardments. There were about 280 air alarms (of which 65 during the day) statistically recorded for 1944 and approximately 170 until 20 April 1945. Two anti-aircraft position of the Wehrmacht were stationed in the vicinity of Kaulsdorf and Biesdorf-Nord. They were target of allied bomber wings. Blockbuster bombs and incendiary bombs destroyed many houses in Biesdorf-Nord and Biesdorf-Süd on 3 January 1944.
Heavy bomb damage to buildings in the area of Wuhlgarten occurred on 25 July 1944. The south wing of House 2 and the adjacent TB barrack (House 3) were completely destroyed. Several buildings, including the POWs Hospital (children’s house), House 1, House 4 and other wards in the country house area, and also the administrative building were heavily damaged. Contemporary witnesses report that the workshop building was also damaged.

The death book from 1944 lists 30 dead (people) with basal skull fracture and also two buried people on this day. Patients, especially from House 2 and the infection barrack, but also nursing personnel are among the bomb victims. Air-raid shelters of the permanent House 2 (women), House 5 (men) and in the administration building provided the most protection. Phosphorescent strips partly still exist today on the walls, they were attached for orientation during a power failure.

Forced labourer(s) in Wuhlgarten
The first »Ostarbeiter« [‘Eastern Worker(s)’] arrived in Wuhlgarten in July 1941. They were young girls from the Ukraine. Housed in a low building they had to work on the estate. Foreign forced labourers were employed also in subsequent years in Wuhlgarten. Members of the Nazi party and SA [Sturmabteilung] within the ranks of the nursing staff were recruited as »proctors«. These are witness statements in June 1946.
In 1939 the former children’s home for young epileptics, that had been used as Volkschule Biesdorf as from 1934 was converted once again and became a military hospital for members of the Wehrmacht. Already a year later it was a military hospital for POWs and forced labourers.
Contemporary witness Horst Sellak recalls »barracks in the school yard, in which vegetated nearly starved but guarded POWs. Our former school yard was a fenced and guarded prison camp in 1940/41 up to the edge of ›Wasserweg‹ and rail track. Nevertheless, as little kids we stalked when the post was out of sight. We saw how pinched figures hungrily grasped their water gruel…«
The first barrack to accommodate forced labourers was at the western entrance, near today’s rescue center of the accident hospital. This barrack existed still in the early 1990s. More barracks also apparently for (male) forced labourers were located west and north of the children’s house (today eye clinic), and west of the administration building. These barracks were taken down in the 1990s.
Statements about the existence of forced labourers in Wuhlgarten are confirmed by stock lists of the Berlin health departments found in 2002. These stock lists were requested by the main health department in 1942 to overview the health care of forced labourers. Wuhlgarten is mentioned as such a location.
Also, a camp 447 is mentioned as a military hospital for forced labourers and prisoners of war. According to the list also Russian doctors were employed here. There exists a vacation statement for assistant physician Dr. Alexis Mironoff and his family, dated from 27 January till 6 February 1944.
Target of the inquiry from 1942, however, was not to improve the health care of forced labourers. In view of the massively increased use of forced labourers as from 1942, in particular from the Soviet Union and Poland, the so called Ostarbeiter - Nazi authorities wanted to underline the »active defense« for the German »Aryan« population – ›those responsible do everything to ensure the protection of the German‹.
There are only a few documents from this period. The military hospital also did not belong to the administrative area. The entire chapter of forced labour on the site of Wuhlgarten only was dealt with briefly during the project’s duration and requires more detailed research.

Invasion of the Red Army in Wuhlgarten
End of January 1945 the front in the East barely was 80 kilometers from the Reich’s capital. Thunder of artillery was audible also in Biesdorf, at night flickered reflections of muzzle flash in the East. The battle of Berlin began when the Red Army gathered its troops along the banks of the Oder River on April 15. Berzarin’s 5th Shock Army reached Biesdorf from the East and with that Wuhlgarten on the night of 22 April 1945. It found a hospital that was fully occupied with wounded, refugees from the East, patients from the destroyed hospitals of the city, as well as patients with infectious diseases and the remaining psychiatric patients.
The invasion happened not without a fight as claimed in the Festschrift for the 75 anniversary in 1968. Bullet holes especially at the country houses still bear witness to the fighting today. Contemporary witnesses report chaotic conditions, rape, executions and looting. The case of nurse Else Kommoll who was shot is on record. A missing psychiatric patient was found shot at the West Gate.
There is a total of 14 suicides documented in the death books during this period. Conspicuously, the entire senior nursing staff from House 31 committed suicide. Since those who committed suicide were also nurses, one can possibly assume that they put their life to an end not only out of fear of rape but also persecution. Whether staff of House 31 had particular reason to fear punishment of crimes is not clear. House 31 is also considered intern transfer house. Whether patients were in particular killed here is not retraceable.
Contemporary witness Lisbeth Z., at that time the head nurse: »The regiment of the Red Army commandeered and raped indiscriminately patients and nursing staff. Many nurses took their own life. We always carried our syringe with us!«
Contemporary witness Ursel W.: »Many had taken their life because they were mortally terrified of the occupiers. They also jumped in the pond at the Wuhle creek. Others, including physicians, tried to escape even in the last minute.« Contemporary witness Dr. Möwius (the son): »Especially the basement, in which personnel and patients of the hospital were in large numbers, was systematically searched. Executives and members of the Nazi party were arrested and led away. There were also house searches that night which were within the hospital area. Searched was primarily for weapons. In the basement of the farm building were the interrogations.«
The main battle area was in the Centre of Berlin, Kaulsdorf and Biesdorf were in the immediate hinterland of the front. The chaos of »Stunde Null« was further increased by thousands of forced labourers that were in the »Ostarbeiter barracks« from Wuhlgarten and at Grabensprung camp [literally trench jump] and now were liberated by the Red Army. They waited on their return to their countries of origin. Civilian rail traffic though ceased completely. Their return was delayed until August 1945.

The first days after the liberation
»There was no water, no light, and no gas. Postal and telephone traffic were folded. Hardly an intact window still existed at the hospital. Many patients were lying on bare straw. The remaining staff worked daily from 8 am to 10 pm without any payment. Far away living staff could go home from time to time. At that time, we fought in vain against lice and other vermin … First work early in the morning was to bring the many at night deceased to the cemetery« recalls contemporary witness Ernst S. »Food was extremely scarce, and water was brought from the Wuhle creek. There was no kitchen. Between House 15a and House 4 stood a boiler. Cooking was on open fire (usually grout soup). Further fireplaces were maintained around the hospital grounds«.
Joseph Kitkowski who was employed as provisional administrative director on 4 May 1945 succeeded in collaboration with the commander of the Soviet unit to create prerequisites for a gradual normalisation in the hospital. He spoke Russian. The few doctors left in Wuhlgarten – the list of employees from 21 June 1945 lists two senior physicians and 53 still active nurses, their number gradually increasing due to returns – performed to their limit around the clock.
The Red Army remained in Wuhlgarten with a medic unit until 1946 and occupied about a third of the hospital buildings. These included:

House South (today eye clinic) – Military Hospital until December 1945

Administration building – Commandant’s Office

Farm building with kitchen and storage rooms

House 5 (today Neurology Department of Berlin Accident Hospital) – Military Hospital

8 Men’s country house no. 45-52

2 Residential Houses – Military Hospital

Infection barrack for men – Military Hospital

Workshop building, estate and nursery

The inscription at Country House 23 (today Landhausring 11) dates from these days and weeks of the first occupation: »There is no greater happiness, no greater honor than to live and die for the benefit and glory of our country.« During the Uprising of 1953 in East Germany, the Soviet army occupied again the northern part of the hospital with a tank unit and stayed until 1969.
Administrative director Kitkowski notes on 17 July 1945 that there were also 300 »mentally deranged Russian soldiers« accommodated in the military hospital of the Red Army. Further, a letter from the municipal authorities (dated 11 August 1945) gives notice of the arrival of ill members of the Wehrmacht, which come from Soviet captivity. Kitkowski notes on 3 October 1945: »Arrival of approximately 300 POWs around 6.30 pm. Mostly amputees. Overall shocking impression.« On 29 September 1945, he writes: »218 returnees arrived tonight… roughly half of them was carried to the homes. The labour service (horse and cart) is involved from now on.«
Containment of epidemics particularly depended on rapid burial of the dead. Two additional nurses were assigned for that purpose daily from 7.30 am until 10 am. Induction station was the disinfection room of the outbuilding.

Cemetery and mass graves
Blankenstein had placed the cemetery in the northwest corner of Wuhlgarten. Today it is a public garden at Buckower Ring. The first funeral was on 30 November 1893. The cemetery was designed for 30 to 40 funerals a year. As from 1939 mortality rates increased disproportionately high. The death books of the 1940s record several other burial sites for a long time, especially other inner-city cemeteries but also those of Marzahn and Biesdorf.
This can mean that the capacity of the cemetery was reached, but also that relatives increasingly chose a cemetery nearby. Conspicuously often are entries in the dead books, especially in the years 1943 to early 1945, at the Berlin Baumschulenweg cemetery. Apart from cremation becoming more important, it suggests that the dead were often victims of the »decentralised euthanasia«. Those were always to be incinerated (as instructed by the T4 headquarters) - also to make it harder for relatives to investigate.
In view of high death figures a new cemetery was built in July 1945, immediately east of and adjacent to the old cemetery - in order to bury the many dead in common and solitary graves. Up to 500 dead were buried monthly in 1945. The new cemetery existed until 31 December 1946. It was later closed because the burial figures went back again and the old cemetery and that of Marzahn were sufficient.
From death books and surviving correspondence we know that Sammelgräber [mass graves] were created to a greater extent both at the historical cemetery and the new cemetery. The first Sammelgrab I was built on the so called Wuhlehang; 180 dead were buried in it between 24 March and 5 May 1945. A long time the names of those buried there were unknown. Until today, we succeeded to return their names to 130 of them. This Sammelgrab has been maintained and was made in conjunction with the 75 anniversary of the hospital a memorial site. At its time attached bronze plaque bears the inscription: »Here, 180 patients as victims of the Second World War were laid to rest on May 1945. May the earth rest lightly on them.«
More Sammelgräber are located on the old and new cemetery. We today assume at least 8 Sammelgräber with over 3 100 dead in the mentioned area. Surviving correspondence from Kitkowski (30 December 1946) reads: »Left from the main avenue (old cemetery) up to the hall rest our employees – victims of the Battle of Berlin (April 1945). Right from the main avenue up to the hall rest German soldiers who died after the return from war captivity«. Incomplete lists of names from those buried there survived. These are considered as recognised victims of war.
In 1955, management of these cemeteries passed into the ownership of communal economy garden and cemetery affairs of the Council District of Lichtenberg.
The Red Army buried their fallen soldiers in two Sammelgräber. One with 30 dead was on the circus in front of the administration building. The other one was south of the former admission house (today eye clinic). The dead in the Sammelgräber were exhumed in 1946 (circus) and 1947 (admission house), and the remains most likely transferred to the memorials in Treptow and Marzahn. The latter reburial is documented in a letter of Administration Director Kitkowski dated 17 May 1947.

Re-establishment of hospital operations
Under most difficult conditions the hospital management gradually tried to install normal hospital operations. Besides Kitkowski who bore the brunt of it, a medical board was assigned by the Department of Health Lichtenberg.
In a note from 17 July 1945, Kitkowski describes that the Soviet medic unit helped out as well as they could with medicines, disinfectants, dressing materials and food. The Russian kitchen also provided »fatty food« for heavy workers.
The first assistant medical director Kaie was replaced in 1946 because he had no relevant professional qualification. Dr. Alois Kaminski, a doctor from East Prussia who had come with an ambulance service to Wuhlgarten assumed the office until 1948. Dr. Hans Henke succeeded him as provisional medical director until November 1948. He was already senior physician during the Nazi era in Wuhlgarten and there responsible for the permanent (closed) Men’s House 5. He was reinstated after a »denazification process«. Before Dr. Wilhelm Bender was again active in Wuhlgarten as medical director until his death in 1960, Dr. Erich Raabe directed the hospital for two years.
Numerous provisional solutions determined post-war operation in Wuhlgarten:
There were only two conscripted, formerly doctors in Wuhlgarten. While as nominal members of the Nazi party »denazified« they were nevertheless previously arrested. Therefore, J. Kitkowski requested from the Department of Health in October 1945 »assignment of further doctors … Requested in particular an energetic doctor who – if (and because) not party member – could project medical issues also externally.«…
The nursing staff was largely not trained, in 1946 started the first nursing course.
There were temporary hospitals outside of the hospital grounds; the bath house was converted into a patient’s house and workshops were set up in existing basements. Several houses had to be left to outside users.
Nevertheless, at a meeting in the former Oskar Ziethen Hospital headed by Professor Doxiades (medical director of OZK and chief administrative officer for the hospitals in the post-war Berlin) Kitkowski could comment on Wuhlgarten in June 1945: »There is increasingly reason for optimism that Wuhlgarten won’t (need to) close down. The staff works well to 90%, in part very well. There are no acts of violence against people anymore but continuous interventions in business, nursery and agriculture since approximately 4 weeks. The arable land is used as pasture…« (for the herd of horses of the Shock Army left in Wuhlgarten).
Also in June 1945, the Wuhlgarten hospital staff chose their first works committee after the war; they were mostly anti-fascists who were to represent their colleagues. Particular the works committee campaigned to keep the position free for the Jewish doctor, Dr. Berndt Götz who was dismissed in 1933 and immigrated to Palestine. It is not clear whether he was contacted and learned of it or whether he did not want to return to Germany.
Debris was removed from Wuhlgarten and repair work was carried out on the buildings in the summer of 1945, in particular at the chimney, the water tower and the roofs, with material that was taken from the destroyed houses and – mainly roof tiles – from the Church which had been damaged but was not fully destroyed. To improve transport the section of track to the country houses was repaired. And a new area for agriculture was prepared.
Operation of the hospital as a psychiatric clinic was only later resumed. In 1946, Wuhlgarten was a hospital and nursing home and had to admit all sick people, particulary Hospitaliten. Wuhlgarten served as a treatment facility for tuberculosis, other infectious diseases and chronic diseases, and was transit for refugees and former German POWs. The physical condition of many patients in Wuhlgarten was very bad in 1946. Kwashiorkor and resulting deaths were numerous. Only in subsequent years improved the general condition of patients gradually.
An emergency hospital for the relief of Wuhlgarten existed temporary at Römerweg in Karlshorst. Due to the distance and lack of transport this site however was soon abandoned. The actual auxiliary hospital for Wuhlgarten emerged in 1945 in the building complex of Grabensprung in Biesdorf. It consisted of simple two-storey houses, which were built 1939 shortly before the war began.
They were used, frequently expanded:

as POW keep

as interstation for relocated »Volksdeutsche« [‚German in terms of people or folk’] in 1940

for accommodation of foreign forced labourers

as Sammellager [‘collection camp’] for German POWs shortly after the war

then as collection point for forced labourers before their return in their home countries

After it had reached a certain size, the hospital became autonomous. It became a hospital for internal medicine; later it was converted to a nursing home.
According to contemporary witnesses returned also former Wuhlgarten patients, particularly epileptics who had survived the war and »euthanasia«. They were only few. … The existence of these files, which in later years was denied by the hospital administration with reference to their destruction in fire, tell a different story. As Ernst R. told in 1992 during previous research: »In 1945 was paper scarce in all places. The clinic directors instructed to review the records in the pathology’s basement on usable, unlabeled backsides. And that I did file for file and thereby came across endorsements from Obrawalde. The unlabeled backs of these medical records were processed to writing pads. We won 4 sheets from a DIN A-4 page. They were used as desk pads at the departments of the hospital. The pathology’s basement probably contained many stacks. There must have been hundreds. We made such writing pads from 1946 to 1948. The unprocessed documents were bundled and pressed. Hence, it had not been burned.«
In 1946, the authorities of Berlin had only appointed the Wittenau Sanitarium to admit mental patients. Due to the overcrowding of Wittenau 75% of the redundant beds in Wuhlgarten were reserved for Wittenau patients to avoid admission stop. Those patients were no longer to be locked up, yet needed medical supervision and nursing care. Five doctors, four head nurses, five head orderlies, 167 nurses and 61 orderlies cared for 1062 sick people. There was a lack of trained forces. 66 nurses of the personnel were registered nurses, of which 58 were qualified psychiatric nurses. The rest were trainees.
In 1946 existed following 9 wards:
Ward 1 – Admission House South – Internal medicine (today eye clinic)
Ward 2 – House 1 – bottom ward – Hospitaliten (today residence)
Ward 3 – House 1 – upper ward – mental patients
Ward 4 – House 4 – bottom ward – Internal medicine (today House 19)
Ward 5 – House 4 – upper ward
Ward 6 – House 7, House 8 – Internal Medicine (country houses)
Ward 7 – House 20, 21, and 22 – Hospitaliten (country houses)
Ward 8 – House 23 – mental patients; 24, 26 – Hospitaliten (country houses)
Ward 9 – House 29, 30 – Hospitaliten; 31 – mental patients (country house)
In July 1946, Wuhlgarten Hospital was inspected by the superior authority because psychiatric beds were still urgently needed. The report shows 1040 patients of which were 300 sick, 200 mentally ill and Hospitaliten, as well as 540 Hospitaliten in need of the lowest level of care, of which 200 old people could be accommodated in a nursing home right away.
In 1948, admission of homicidal patients and mentally ill from the Soviet sector to Wittenau were no longer possible in the wake of the increasing division of Berlin into a western and eastern sector. As a temporary solution appeared the admission of these patients to Wuhlgarten. In one of the subsequent months it was decided to immediately establish a Sanatorium and Mental Hospital in the Soviet sector and a total of 280 000 Mark made available for expansion.
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